Überwältigender Zuspruch in der WERKSTATT Cafe+Bistro [07.09.2023]

Für den diesjährigen Ohrenschmaus traf man sich, nicht wie sonst in einer Scheune, sondern im (noch nicht eröffneten) neuen Werkstatt Café in der Freudenstädter Straße. Die beiden Gastgeber Horst Baur und Frank Bufler haben aus der Autowerkstatt einen coolen Ort zum Treffen und Feiern gemacht. Die gelungene Mischung aus neuer Gestaltung und originalen Werkstattutensilien hat großstädtisches Niveau und wirkt sehr ansprechend. Der Einladung zum Leseabend folgten etwa 60 Zuhörerinnen und Zuhörer ... und sie kamen auf ihre Kosten.

 

     
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Den Anfang machte Rita Egger mit Prosa-Miniaturen aus Elke Heidenreichs Buch: „Männer in Kamelhaarmänteln“. Die Texte drehten sich um das Thema Kleidung und was sie bei den unterschiedlichen Menschen bewirken kann. Ob man im Hoodie mit aufgezogener Kapuze im warmen Café sitzt oder den teuren Kamelhaarmantel zur Selbstdarstellung nutzt, immer ist Mode mehr als nur Bekleidung. Rita Egger brachte in ihrem Vortrag den ironisch-kritischen Stil von Heidenreich sehr deutlich zum Ausdruck. Eine Premiere war die Lesung zweier eigener Texte, die sich nahtlos anfügten. Die biographische Erzählung über die frühere Bedeutung der Kleider für den sonntäglichen Kirchgang dürfte bei vielen Anwesenden Erinnerungen an die eigene Jugendzeit hervorgerufen haben. Der zweite Text schilderte mit feinen Beobachtungen Geschehnisse, die sich beim Festival Rock of Ages zugetragen haben. An den älteren Herrn im Lendenschurz und andere Besucher des Liederkranz Kuchenstandes schienen sich einige Zuhörer und Zuhörerinnen gut zu erinnern.

 

 

Als zweiter Vorleser setzte sich an diesem Abend Jens-Uwe Kloske auf den Stuhl. Er begann mit Gedichten von Theodor Kramer (1897-1958). Die Texte dieses österreichischen Lyrikers wurden nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich auf die Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums gesetzt. Die ausgewählten Gedichte beschrieben mit klarer Sprache das Leid und die Bitterkeit von Exil und Arbeitslosigkeit. Der Vortrag von Gedichten ist nicht einfach. Dem Vortragende gelang es mit seiner professionellen Lesart eine aufmerksame und gespannte Atmosphäre zu schaffen. Einige Gedichte von Theodor Kramer wurden in den 70er Jahren von der Gruppe Zupfgeigenhansel vertont. Zu dieser Zeit sang auch Ulrich Roski (1944-2003) seine Lieder. Von ihm folgten nun drei Texte, die einen humorvoll-lakonischen Ton anschlugen. Mancher hat die Texte von „Selbst ist der Mann“, „Alternativer Quark“ oder „Des Pudels Kern“ noch im Ohr, schafften es die Lieder doch einmal bis in die Hitparaden. Ein Wiederhören auf YouTube macht Spaß.

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Der Abend endete mit viel Applaus für die Vorlesenden und die anregenden Texte. Ein herzlicher Dank geht an Rita Egger und Jens-Uwe Kloske. Dank auch an die beiden Gastgeber und den Musikverein, der das technische Equipment zur Verfügung stellte.

Freuen wir uns auf den nächsten Ohrenschmaus.

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